Ernährungmythen

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In der Welt der Ernährung kursieren zahlreiche Mythen und Weisheiten, die oft mehr Fragen als Antworten aufwerfen. Prokoch hat sich nun den gängigsten Behauptungen über Lebensmittel angenommen und untersucht, was wirklich an diesen Mythen dran ist.

Kaffee entzieht dem Körper Wasser


Ein weit verbreitetes Missverständnis besagt, dass Kaffee dem Körper Wasser entzieht. Diese Annahme ist jedoch falsch. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt es keine ausreichenden Belege dafür, dass der Konsum von Kaffee zu einer signifikanten Dehydrierung führt.

Tatsächlich enthält Kaffee Koffein, welches einen leichten harntreibenden Effekt hat. Das bedeutet, dass die Flüssigkeit aus dem Getränk möglicherweise schneller ausgeschieden wird. Allerdings ist dieser Einfluss auf den Wasserhaushalt des Körpers minimal und kann vernachlässigt werden.

Studien haben gezeigt, dass moderater Kaffeekonsum – etwa drei bis vier Tassen am Tag – problemlos in die tägliche Flüssigkeitsbilanz integriert werden kann. Daher können Kaffeeliebhaber beruhigt sein: Ein gutes Glas frisch gebrühter Kaffee trägt durchaus zur täglichen Hydratation bei!

Cola und Salzstangen bei Durchfall: Was wirklich hilft.

Ein gängiger Irrglaube besagt, dass Cola und Salzstangen eine wirksame Lösung zur Bekämpfung von Durchfall sind. Diese Annahme ist jedoch falsch und kann die Symptome eher verschlimmern.

Bei Durchfall verliert der Körper nicht nur Flüssigkeit, sondern auch wichtige Mineralien. Colagetränke enthalten hohe Zuckermengen, die tatsächlich die Wasserausscheidung fördern können und somit den Flüssigkeitsverlust weiter verstärken. Auch der Verzehr von Salzstangen erweist sich als wenig hilfreich, da diese Nahrungsmittel essentielle Salze wie Kalium und Citrate vermissen lassen.

Die Münchener Ökotrophologin Monika Bischoff empfiehlt stattdessen, viel Wasser zu trinken und zwei zermatschte Bananen zu essen. Bananen sind reich an Mineralstoffen und Kalium – Nährstoffe, die dem Körper helfen können, sich schneller zu regenerieren. Für eine effektive Behandlung von Durchfall sollten Sie also auf bewährte Hausmittel setzen statt auf Cola und Salzstangen!

Schokolade macht glücklich: Die Wahrheit hinter der süßen Verlockung

Schokoladenliebhaber müssen sich leider mit einem unangenehmen Fakt auseinandersetzen: Die weit verbreitete Behauptung, dass Schokolade Glücksgefühle auslöst, ist nicht haltbar.

Obwohl Schokolade Tryptophan enthält – einen Eiweißbaustein, der theoretisch die Ausschüttung von Serotonin im Gehirn anregen und ein wohliges Gefühl erzeugen könnte – sind die Konzentrationen so gering, dass ein nachweislicher Effekt auf das Wohlbefinden wissenschaftlich nicht belegt werden kann.

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Theobromin, einem weiteren Inhaltsstoff in Schokolade. Während dieser Stoff in höheren Dosen als Arzneimittel leicht stimmungsaufhellend wirken kann, ist die Menge in herkömmlicher Schokolade einfach zu niedrig, um eine spürbare Wirkung zu erzielen.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Auch wenn der Genuss von Schokolade viele Menschen erfreut und Genusserlebnisse bieten kann, sollte man sie nicht als echte Quelle des Glücks betrachten!

Drei Liter Wasser pro Tag: Was ist wirklich notwendig?

Es wird häufig empfohlen, täglich drei Liter Wasser zu trinken, doch diese pauschale Aussage ist nicht mehr zeitgemäß. Die Vorstellung, dass viel Trinken immer gleichbedeutend mit Gesundheit und Schlankheit ist, greift zu kurz.

Die Münchener Ökotrophologin Monika Bischoff weist darauf hin, dass der individuelle Flüssigkeitsbedarf variieren kann. Statt sich an einer starren Empfehlung zu orientieren, können Menschen ihren persönlichen Bedarf selbst berechnen. Dazu multipliziert man sein Körpergewicht mit 0,03. Für einen gesunden Erwachsenen mit einem Gewicht von 60 Kilogramm ergibt sich so ein Tagesbedarf von etwa 1,8 Litern.

Es ist wichtig zu beachten, dass auch andere Faktoren wie Aktivitätslevel und klimatische Bedingungen den Flüssigkeitsbedarf beeinflussen können. Hören Sie auf Ihren Körper und passen Sie Ihre Flüssigkeitsaufnahme entsprechend an!

Eier erhöhen den Cholesterinspiegel: Die Wahrheit über Cholesterin

Die weit verbreitete Meinung, dass der Verzehr von Eiern den Cholesterinspiegel in ungesunde Höhen treibt, ist falsch. Dr. Carsten Lekutat, Allgemeinmediziner und TV-Arzt im WDR, erklärt dazu: Cholesterin ist an sich nichts Schlechtes – wir benötigen diesen fettähnlichen Stoff für zahlreiche Funktionen im Körper.

Der menschliche Organismus produziert selbstständig Cholesterin und nimmt es auch über die Nahrung auf. Besonders Eigelb enthält mit etwa 190 mg pro Ei relativ viel Cholesterin. Bei einem empfohlenen Tagesbedarf von 300 mg könnte man vermuten, dass der Verzehr von zwei Eiern problematisch wäre.

Doch die Realität sieht anders aus: Der Körper hat Mechanismen zur Regulierung der Cholesterinaufnahme entwickelt. Überflüssiges Cholesterin wird umgewandelt und ausgeschieden, sodass der Einfluss des Egg-Konsums auf den Gesamtcholesterinspiegel eher vernachlässigbar ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Eier können Teil einer ausgewogenen Ernährung sein und sind nicht der Bösewicht in Bezug auf hohe Cholesterinwerte!

Fruchtsäure und Zahnschmelz: Was Sie wissen sollten.

Es ist korrekt, dass Fruchtsäuren den Zahnschmelz angreifen können. Wenn Sie mehrmals täglich Orangensaft genießen, um Ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun, könnte es ratsam sein, die Menge zu reduzieren. Die Säure in vielen Lebensmitteln kann Zahnerosionen verursachen.

Fruchtsäure weicht den Zahnschmelz auf und löst wichtige Mineralstoffe wie Calcium und Phosphor aus den Zähnen. Dies kann dazu führen, dass der Schmelz dünner wird und anfälliger für Schäden ist. Besonders Obst, Fruchtsäfte sowie Getränke wie Essig, Sekt, Wein und viele Sportgetränke haben das Potenzial, den Zahnschmelz anzugreifen.

Eine effektive Methode zur Minderung der schädlichen Wirkung von Säuren besteht darin, säurehaltige Nahrungsmittel mit calciumhaltigen Lebensmitteln zu kombinieren. Zum Beispiel können Sie Obst zusammen mit Joghurt essen oder Ihren Orangensaft mit calciumreichen Produkten konsumieren. Diese Kombination hilft dabei, die Säure zu neutralisieren und trägt dazu bei, Ihre Zähne stark und gesund zu halten.

Achten Sie also darauf, was Sie konsumieren! Ein bewusster Umgang mit fruchtigen Leckereien schützt nicht nur Ihre Gesundheit – sondern auch Ihr strahlendes Lächeln!

Zucker und Sucht: Die Fakten.

Zucker macht nicht süchtig – das behaupten führende Wissenschaftler. Zwar haben Forschungen gezeigt, dass Zucker im Gehirn die gleichen Areale aktiviert wie einige Drogen, jedoch sprechen Experten von einer echten Sucht nicht. Prof. Falk Kiefer von der Universität Heidelberg erklärt, dass beim Verzicht auf Zucker keine körperlichen Entzugserscheinungen auftreten, wie sie bei einer klassischen Sucht zu beobachten sind.

Dennoch kann Zucker „suchtähnliches Verhalten“ auslösen. Dies bedeutet, dass der Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln ein starkes Verlangen hervorrufen kann und möglicherweise dazu führt, dass Menschen mehr davon möchten – ähnlich den Mechanismen einer Gewohnheit oder Vorliebe.

Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Reaktion zwar bemerkenswert ist, aber nicht mit der physiologischen Abhängigkeit verglichen werden sollte, die oft mit Substanzen wie Alkohol oder Drogen verbunden ist. Ein bewusster Umgang mit Zucker und eine ausgewogene Ernährung können helfen, Heißhungerattacken zu reduzieren und ein gesundes Essverhalten zu fördern.

Grüner Tee und Krebs: Die gesundheitlichen Vorteile von EGCG.

Grüner Tee gilt als besonders gesund, und das aus gutem Grund. Der Inhaltsstoff Epigallocatechingallat (EGCG) spielt eine entscheidende Rolle in den gesundheitlichen Vorteilen des Tees. Studien haben gezeigt, dass EGCG das Risiko für Prostatakarzinome senken kann. Dieser Wirkstoff hat die Fähigkeit, das Wachstum von Tumorzellen zu hemmen und wirkt zudem entzündungshemmend.

Ein weiterer positiver Aspekt von EGCG ist seine antioxidative Wirkung – er scheint schädliche freie Radikale im menschlichen Körper zu blockieren. Diese freien Radikale sind oft verantwortlich für Zellschäden und können zur Entstehung von Krankheiten beitragen.

Es ist wichtig zu beachten, dass weitere Untersuchungen notwendig sind, um die genauen Mechanismen und Effekte von EGCG auf verschiedene Krebserkrankungen vollständig zu verstehen. Dennoch deutet die Forschung darauf hin, dass der regelmäßige Konsum von grünem Tee Vorteile für die Gesundheit mit sich bringen kann – insbesondere in Bezug auf Krebsprävention und allgemeines Wohlbefinden.

Abendessen und Gewichtszunahme: Die Wahrheit über Essenszeiten.

Die Vorstellung, dass das Essen nach 18 Uhr automatisch zu einer Gewichtszunahme führt, ist weit verbreitet, jedoch wissenschaftlich nicht fundiert. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat klargestellt, dass die gesamte Kalorienaufnahme über den Tag entscheidend für das Körpergewicht ist – nicht nur der Zeitpunkt des Essens.

Es stimmt zwar, dass unser Körper nachts weniger Energie benötigt und eine Überernährung am Abend zu einem Kalorienüberschuss führen kann. Dennoch bedeutet dies nicht, dass ein spätes Abendessen grundsätzlich dick macht. Vielmehr kommt es auf die Menge und Qualität der Nahrungsmittel an sowie darauf, wie viele Kalorien insgesamt konsumiert werden.

Ein ausgewogenes Abendessen in moderaten Portionen kann Teil einer gesunden Ernährung sein. Es lohnt sich also mehr darauf zu achten, was Sie essen und wie viel – unabhängig von der Uhrzeit!.

Bierbauch: Die Wahrheit über Bier und Gewichtszunahme.

Die weit verbreitete Annahme, dass der Konsum von Bier direkt zu einem sogenannten „Bierbauch“ führt, ist nicht ganz richtig. Während es stimmt, dass ein hoher Bierkonsum mit einer Gewichtszunahme in Verbindung gebracht wird, zeigen Studien – darunter eine umfassende Untersuchung mit 20.000 Teilnehmern aus Deutschland –, dass die Zunahme nicht unbedingt auf die Bauchregion beschränkt ist.

Forscher haben keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Trinken von Bier und einer spezifischen Zunahme des Bauchfetts nachweisen können. Stattdessen lässt sich sagen, dass das Übermaß an Kalorien – egal aus welcher Quelle – zur allgemeinen Gewichtszunahme führen kann.

Um gesund zu bleiben und ein ausgewogenes Körpergewicht zu halten, sollte man den Alkoholkonsum moderat gestalten und auf eine insgesamt ausgewogene Ernährung achten. Letztlich kommt es darauf an, wie viele Kalorien man täglich konsumiert und verbrennt, unabhängig davon ob diese aus Bier oder anderen Lebensmitteln stammen.

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